Herz statt Hetze gegen PEGIDA

Foto: Cornelius Braun

Dresden – Fast schon ein wenig unheimlich kommt es vor, dass eine sich immer weiter radikalisierende, fremdenfeindliche Bewegung am vergangen Sonntag ihr 5-jähriges Bestehen feiern konnte. So lange gibt es schon Pegida in Dresden. Um den Teilnehmern der Pegida-Kundgebung zu zeigen, dass ihr Handeln nicht unbeantwortet bleibt, hatten sich mehrere Bündnisse und Organisationen unter dem Motto „Herz statt Hetze“ zu Gegendemonstrationen zusammen geschlossen, welche von drei Punkten in der Stadt gestartet sind und sich am Neumarkt und auf der Wilsdruffer Straße zu gemeinsamen Kundgebungen vereint haben. Diese gingen vom Bahnhof Mitte, dem Bahnhof Neustadt sowie vom Hauptbahnhof aus. Auf den Demonstrationsrouten gab es verschiedene Kundgebungen zum Thema Klimagerechtigkeit, der Region Rojava in Nordsyrien, einen Vortrag über Opfer rechter Gewalt und Schweigeminuten für die Opfer rechter Gewalt in Halle. Insgesamt gehen Schätzungen von etwa 8000 Demonstranten und Demonstrantinnen der Veranstaltungen gegen Pegida aus, wobei Pegida selbst nur etwa 3000 Menschen auf die Straße bringen konnte. Verwerflich ist es, dass den Gegendemonstranten ein Protest in hör- und sichtweite zugesagt wurde, Pegida aber einen schwarz-rot-gelben Sichtschutz aufstellen durfte. „Kurz vor der Kundgebung installierten die Pegida-Teilnehmer ein Banner in Richtung der Gegendemonstration. Dieses widersprach nicht dem Versammlungsbescheid“, so die Polizei Sachsen in einer Medieninformation. Auch gab es aus der Pegida-Demo heraus zwei Mal einen Anschlagsversuch mit einer übel richenden Substanz, welche vermutlich Buttersäure war, auf Gegendemonstranten. Die Polizei teilte mit, dass ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter, gefährlicher Körperverletzung eingeleitet wurde. Zudem zeigten auf Seiten der Pegida-Demonstration zwei Personen einen Hitler Gruß und zwei Personen hielten die Deutschlandflagge verkehrt herum. Die Polizei nahm entsprechende Ermittlungsverfahren auf. Auf Seiten der „Herz statt Hetze“-Demonstrationen ist es zu keinen Straftaten gekommen. Dies zeigt wieder einmal, dass es sich bei Pegida nicht um besorgte Bürger handelt, sondern um eine Gruppe mit Ansichten, welche gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung gehen und keine Rücksicht auf Verluste genommen wird. Selbst beschweren sie sich, die Linken wären extrem, leugnen den Klimawandel und hetzen gegen Ausländer und Andersdenkende, dabei stellen Gruppen wie Pegida eine viel größere Gefahr für eine friedliche Gesellschaft dar. Jedoch werden diese Gefahren erst zu spät analysiert und erkannt, wie viele rechtsmotivierte Straftaten der jüngsten Vergangenheit aufzeigen. Deshalb gebürt jeder Gruppe, Initiative oder Organisation, welche sich gegen Hass, Hetze, Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Ausgrenzung stellt Anerkennung und sollte unterstzützt werden.