Querdenken demonstrierte in Dresdner Innenstadt

Dresden – Am vergangenen Sonntagnachmittag versammelten sich gegen 15 Uhr ca. 300-400 Anhänger der Anhängerschaft um „Querdenken“ auf dem Dresdner Neumarkt. Die Kundgebung fand im Rahmen  einer „Infotour“ statt, welche am Vormittag bereits in Leipzig auftrat.

In den Reden der Kundgebung um Querdenken wurde Bezug auf die Demonstration in Leipzig genommen, welche am Samstag stattfand. Man sprach davon das es in Leipzig einen friedlichen Verlauf der Kundgebung gegeben hätte, was den Bildern des gestrigen Tages nicht entsprach. In sozialen Medien war unter anderem von einem breiten bürgerlichen bis rechten Spektrum und gewalttätigen Neonazis die Rede, welche aus der Querdenken Kungebung ausgebrochen sind und Einsatzkräfte der Polizei mit Flaschen und Pyrotechnik attackierten.

Auf der Kundgebung von „Querdenken“ in Dresden wurde sich ebenfalls darüber gefreut, dass Parteien wie die NPD mit ihnen demonstriert haben und sowie der Berliner Verschwörungsideologe Nikolai Nerling, auch bekannt als der sog. „Volkslehrer“. Was ebenfalls nicht fehlen durfte war eine Täter – Opferumkehr der Versammlung um Querdenken. Die Teilnehmer der Versammlung behaupteten, dass alle gegen Sie seien, vor allem aber der Staat, die Medien und die Presse. Nach ihrer Ansicht besteht die Initiative aus friedlichen und demokratischen Bürgern, wobei die Presse jedoch ein vollkommen anderes Bild vermitteln würde.

Die Teilnahme an der Versammlung, welche unter dem Motto „Aufklärung über Corona-Fakten“ abgehalten wurde, war an einige Auflagen gebunden. „Für die Versammlung ergaben sich infektionsschutzrechtliche Auflagen aus der SächsCoronaSchVO (Mindestabstand, Maskenpflicht). Als weitere infektionsschutzrechtliche Auflagen wurden verfügt:
   –  zu Rednern, welche durch ein Attest oder einen
      Schwerbehindertenausweis von der Pflicht zum Tragen einer
      Mund-Nasen-Bedeckung befreit sind, mussten alle Personen während der
      Redezeit mindestens 4 Meter Abstand halten
   –  Ordner durfte nicht sein, wer von der Maskenpflicht befreit ist.
Im Übrigen wurden nur allgemeine versammlungsrechtliche Auflagen (beispielsweise Abstand zu Sondernutzungen usw.) verfügt“, teilte die Stadt Dresden auf Anfrage mit. 

Die sächsische Polizei war mit einigen Mannschaftswagen und Einsatzkräften vor Ort. Jedoch wurden die Abstände und die Pflicht einen Mund – Nasen – Schutz während der Kundgebung zu tragen nur mäßig bis gar nicht durchgesetzt. „In Absprache mit der Polizei musste die Versammlung unterbrochen werden, da die Abstände unter den Teilnehmern zu gering waren. Der Aufforderung des Versammlungsleiters, die Abstände zu vergrößern, kamen die Teilnehmer insoweit nach, dass die Versammlung fortgesetzt werden konnte“, erklärte das Ordnungsamt der Stadt Dresden auf Nachfrage. 

Die Polizei beschäftigte sich nach Reporterangaben mit dem Gegenprotest, welchen sie immer wieder ermahnten, die Musik leiser zudrehen, da die Veranstaltung von „Querdenken“ anscheinend gestört fühlte. Dies ging soweit, dass man androhte die Musikanlage des Gegenprotest still zu legen. Gegen die Versammlung von Querdenken protestierten ca. 50 Person. Dieser war vom Dresdner Bündnis Hope – fight Rasism angemeldet.

Gegen 16:00 Uhr war die Kundgebung um Querdenken für beendet erklärt, denn es warte der nächste Stop in Görlitz. Dort will Querdenken ca. 19:00 Uhr am Marienplatz vor dem Naturkundemuseum eine Kundgebung abhalten.

Quelle: SPM Gruppe/ asb/ efh