Klimastreik in mitten der Corona-Pandemie

Dresden – Die Einschränkungen durch aktuelle Corona-Schutz-Verordnungen im gesamten Bundesgebiet machen es nahezu unmöglich, mit vielen Personen zu demonstrieren. So musste sich auch die Klimaschutzbewegung FridaysForFuture beim globalen Klimastreik am vergangenen Freitag den Bestimmungen beugen und sich an die Gegebenheiten der Covid-19-Krise anpassen. Not macht jedoch bekanntlich erfinderisch und ein Ausfallen des Streiks kam für die Initiatoren von FridaysForFuture nicht in Frage. Über soziale Medien riefen die Ortsgruppen der Klimabewegung dazu auf, Plakate zu gestalten und diese an verschiedenen Orten aufzustellen. „Wir bringen den Protest von der Straße ins Netz – unsere Demoschilder platzieren wir sichtbar in Fenstern, an Briefkästen, am Arbeitsplatz, im Baum, vor der Haustür, im Ladeneingang oder wo es gut sichtbar ist“, heißt es auf der offiziellen Webseite von Fridaysforfuture Deutschland. Die Demoschilder sollten dann an den Orten fotografiert und über die sozialen Medien mit dem #Netzstreik geteilt werden. In einer virtuellen Demokarte konnte zudem der Standort der Schilder angegeben werden.

Die Schülerbewegung FridaysForFuture streikt nun seit mehr als einem Jahr für eine ambitionierte Klimapolitik. Dabei fand der Protest in der Regel auf der Straße statt. Diese können aufgrund der aktuellen Coronakrise nicht in den gewohnten Formaten fortgesetzt werden. Doch die Aktivist*innen zeigen sich durchaus kreativ und innovativ. So organisierten sie in den vergangenen Wochen Webinare zu verschiedenen gesellschaftlichen und ökologischen Themenbereichen. Den Höhepunkt stellten am 24.04. zahlreiche kreative und öffentlichkeitswirksame Aktionen sowie Livestreams an der frischen Luft und im Netz dar, wo eigentlich der nächste große globale Klimastreik stattfinden sollte. Auch in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden beteiligte man sich am etwas anderen Klimastreik. So wurden im Alaunpark zahlreiche Plakate aufgehangen und Klimasprüche mit Kreide auf den Boden gemalt. Auch die Augustusbrücke wurde von den Aktivist*innen mit Bannern und Plakaten behängt.

Mitorganisatorin Mile Baum äußerte sich zu den Dresdner-Aktionen:“Die Coronakrise darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Klimakrise unvermindert eine immer größer werdende Bedrohung darstellt. Mit unseren Aktionen sind wir im ganzen Stadtbild präsent und machen unsere Forderungen nach Klimagerechtigkeit deutlich. Wir zeigen: an der zwingend notwendigen Bekämpfung der Klimakrise führt kein Weg vorbei. So mutig wie in der Coronakrise müssen nun auch Schritte im Klimaschutz von unserer Regierung unternommen werden. Die Solidarität, die wir momentan in der Coronakrise erleben, brauchen wir auch bei der Bekämpfung der Klimakrise“. Die junge Klimaschutzbewegung wird ihre Proteste auch weiterhin durchführen und hofft darauf, auch bald wieder gemeinsam auf die Straßen zu dürfen. „Es bleibt abzuwarten, wann der politische Protest wieder im normalen Umfang auf der Straße stattfinden kann“, heißt es aus Dresden abschließend.

Quelle: SPM Gruppe/ psp/ mo